iOS 6: Neue Funktionen für iPhone und iPad im Überblick

Für das iPhone 5 hat Apple auch sein mobiles Betriebssystem iOS 6 gründlich überarbeitet. Vorhandene Funktionen wurden erweitert und viele neue Anwendungen eingebaut. Das neue iOS 6 kann auch auf einigen der Vorgänger-Modelle von iPhone und iPad genutzt werden. Allerdings bekommen ältere Geräte nicht alle Funktionen. Wir zeigen die zehn wichtigsten Neuerungen.

Wer sich iOS 6 anschaut, der wird schnell einige einschneidende Änderungen feststellen. Die seit dem ersten iPhone in iOS integrierte YouTube-App ist verschwunden. Und Google Maps wurde durch eine eigene Karten-App ersetzt, die sogar serienmäßig eine Navigationsfunktion mitbringt. Offiziell will Apple mit der neuen App einfach nur einen besseren Navigationsdienst anbieten, inoffiziell dürfte aber auch die Rivalität mit Google eine Rolle spielen. Seit Google mit Android ein konkurrierendes Betriebssystem zu iOS vorgestellt hat, ist die Beziehung zwischen den beiden Giganten angespannt.

Viel Arbeit an Details von iOS 6

In iOS 6 hat Apple viel an den gängigen Standardfunktionen verbessert. Bei Mail kann der Nutzer jetzt VIP-Listen anlegen, sodass E-Mails von wichtigen Absendern besonders prominent angezeigt werden. Der Webbrowser des iPhone 5 sichert neuerdings komplette Internetseiten und nicht nur die Links in der Leseliste des iPhone-Besitzers. So kann dieser die gespeicherten Internetseiten auch ohne Internetverbindung weiter betrachten. Ein neuer Vollbildmodus stellt Seiten komplett ohne Browser-Rahmen dar.

iOS 6 mit neuen Telefonfunktionen

Es soll Leute geben, die mit dem iPhone tatsächlich auch telefonieren: Sie sehen jetzt eine weiße Wähltastatur mit schwarzen Ziffern. Sehr interessant ist die neue Funktion Nicht stören. Hier kann der Nutzer einen Zeitraum festlegen, in dem er nicht durch Anrufe gestört werden will, beispielsweise nachts. Damit wichtige Personen dennoch durchkommen, lässt sich eine Favoritenliste mit Telefonnummern anlegen, die von der Blockade ausgenommen sind. Grundsätzlich können eingehende Anrufe nun beim Ablehnen mit einer vorab konfigurierbaren SMS beantwortet werden. So kann der Nutzer zum Beispiel per SMS einen baldigen Rückruf ankündigen.

Neue Apps in iOS 6

Ganz neu in iOS 6 ist Passbook. Mit dieser App können iPhone-Nutzer Bordkarten, Kinokarten, Coupons, Kundenkarten und andere Karten digital und zentral an einem Ort verwalten. Kino- oder Konzertkarten können beispielsweise online gekauft und in die App geladen werden. Am Eingang des Kinos hält der Nutzer einfach das iPhone-Display mit der Eintrittskarte unter einen Scanner. Beim Einchecken am Flughafen soll Passbook auch Änderungen des Terminals anzeigen können. Dazu müssen die Systeme der entsprechenden Betreiber natürlich Passbook unterstützen. In Deutschland bietet die Lufthansa bereits Bordkarten für Passbook an.

Siri nicht für ältere Geräte

Auch der Sprachassistent Siri hat in iOS 6 einiges dazu gelernt. So kann der Nutzer jetzt nach Spielergebnissen der Fußballbundesliga fragen, einen Tisch in Restaurants reservieren und Anwendungen per Sprache starten. Auch das Diktieren von Facebook-Statusupdates ist möglich. Doch Besitzer älterer iPhones oder iPads hoffen vergeblich, denn Siri funktioniert auch unter iOS 6 nur auf dem iPhone 4S und iPhone 5 sowie dem neuen iPad.

Nach Twitter endlich Facebook

Nach Twitter hat Apple nun auch Facebook ins Betriebssystem integriert. Der Nutzer kann beispielsweise aus der Fotosammlung direkt Bilder über das soziale Netzwerk mit anderen teilen oder Statusmeldungen über Apps austauschen. Und wenn Personen in der Kontaktliste auch ein Facebook-Profil haben, werden auf Wunsch Informationen aus dem Profil in die Kontaktinformationen auf dem iPhone oder iPad übernommen.

Datenschutz an zentraler Stelle

Gut gelöst hat Apple in iOS 6 das Thema Sicherheit und Datenschutz. Denn diese Einstellungen sind nun alle in einem Menüpunkt gebündelt. Dort können die Einstellungen für Dienste wie den Ortungsdienst, Kontakte, Kalender, Fotos oder Bluetooth, aber auch Facebook und Twitter eingestellt werden. So sieht der Nutzer beispielsweise, welche Drittanbieter-Apps auf Facebook oder Twitter zugreifen. Beim Ortungsdienst kann der Nutzer einstellen, welche Apps diesen nutzen dürfen.

Zahlreiche Sicherheitslücken geschlossen

Apple erledigt mit dem Update auf iOS 6 auch etliche Pflichtaufgaben, denn es werden zahlreiche Sicherheitslücken geschlossen. Unter anderem auch die SMS-Lücke, über die Online-Kriminelle mit gefälschten SMS-Nachrichten beispielsweise Phishing-Angriffe starten können. Eine andere Lücke machte es möglich, dass über präparierte Internetseiten Schadfunktionen eingeschleust werden. Ein weiteres Leck erlaubt das Ausspähen von Passwörtern. Noch ist nicht bekannt, ob Apple ein Sicherheitsupdate für die Geräte nachschiebt, die iOS 6 nicht nutzen können. Es gilt aber als wahrscheinlich, denn diese Sicherheitsupdates haben nichts mit neuen Funktionen zu tun.

Besitzer des ersten iPad schauen in die Röhre

Die Besitzer eines iPad der ersten Generation dürften eventuell nicht gut auf Apple zu sprechen sein. Obwohl das Gerät gerade mal zwei Jahre alt ist, bietet Apple für das Ur-iPad kein Update auf iOS 6 an. Auf einem iPhone 4 stehen verschiedene Funktionen von iOS 6 nicht zur Verfügung. Beispielsweise fehlt die Kartendarstellung Flyover, die neue Navigationsfunktion oder die Panorama-Funktion der Kamera-App. Eine genaue Übersicht über die Kompatibilität finden Sie in der Tabelle am Ende des Artikels. Für nicht aufgeführte Geräte bietet Apple das Update nicht an.

iOS 6 Kompatibilität beim iPhone

iOS 6 Kompatibilität beim iPad und iPod