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Garri Kasparow: "Russland kann Putin nicht friedlich stürzen"


Garri Kasparow warnt aus dem Exil
"Russland kann Putin nicht friedlich stürzen"

t-online, reuters, are

Aktualisiert am 02.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Düstere Prognose für sein Heimatland Russland: Nach den Worten des russischen Oppositionellen Garri Kasparow schwindet die Hoffnung auf einen friedlichen politischen Übergang.Vergrößern des BildesTrauert um seinen ermordeten Freund Boris Nemzow und sieht keine Zukunft für Russland unter Putin: der im Exil lebende Garri Kasparow. (Quelle: AFP-bilder)
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Düstere Prognose: Mit der Ermordung des Putin-Kritikers Boris Nemzow schwindet nach den Worten des russischen Oppositionellen Garri Kasparow die Hoffnung auf einen friedlichen politischen Übergang in seiner Heimat. Der im US-Exil lebende Ex-Schachweltmeister sagte, es könnte eines Tages "einen gewaltsamen Aufstand der Massen" in Moskau geben.

Derzeit sei es für Russland aber nicht möglich, friedfertig von der "brutalen Diktatur" des Präsidenten Wladimir Putin wegzukommen.

Mord als Warnung Russlands an Opposition

Es gebe keine erfolgversprechende Strategie gegen das Regime im Kreml: "Dies ist keine Schachpartie. Im Schach gibt es Regeln, in Russlands Politik nicht.", so Kasparow im Interview mit Reuters, das auf seiner Webseite kasparov.ru zu lesen ist.

Auf den Mord an Boris Nemzow angesprochen antwortete Kasparow: "Für diejenigen, die in der Opposition tätig sind, ist es ein Signal, dass die Situation unberechenbar ist", so Kasparow

Aus Angst nicht zur Beerdigung Nemzows

Um seinen Freund Nemzow trauert Kasparow. Dieser habe immer an ein demokratisches und zivilisiertes Russland geglaubt, auf das er warten wollte: "Boris kritisierte an mir immer, dass ich Veränderungen zu schnell will, und er sagte, dass man in Russland lange leben muss, um Veränderungen zu sehen. Nun wird er sie nie sehen. Ruhe in Frieden", so Kasparow in seinem Blog auf seiner Seite.

Kasparow ergänzte, er habe in den USA keine Leibwächter. Solange er nicht nach Russland reise, sei sein Leben nicht in Gefahr. Er werde daher Moskau meiden und auch nicht an der Beerdigung seines Freundes am Dienstag teilnehmen.

Kasparow verglich Putin mit Hitler

Kasparow galt lange vor Nemzow als treibende Kraft der liberalen Opposition und ist als scharfer Kritiker Putins bekannt. Im Februar 2014 hatte er vor den Olympischen Winterspielen in Sotchi die Rolle des russischen Präsidenten mit der von Adolf Hitler 1936 in Berlin verglichen. Die Olympischen Spiele "drehten sich nur um einen einzigen Mann: In Berlin war es Hitler, in Sotschi war es Putin. Es geht um einen Personenkult", wurde Kasparow damals von der englischen Zeitung "Guardian" zitiert.

2014 entschloss sich Kasparow zur Auswanderung nach Kroatien und erhielt die kroatische Staatsbürgerschaft. Er wird wegen seines Exils kaum noch in Russland wahrgenommen. Sein Internetportal kasparov.ru verbreitet rund um die Uhr kremlkritische Berichte. In Russland ist die Seite gesperrt.

Der 55-Jährige Nemzow war Freitagabend in Sichtweite des Kreml in Begleitung seiner Lebensgefährtin Ganna Durizka von Unbekannten erschossen worden. Er ist der bislang prominenteste Oppositionspolitiker, der in der 15-jährigen Regierungszeit Putins als Präsident und Ministerpräsident Opfer eines Anschlags wurde.

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