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HD Vinyl: Schallplatten werden deutlich länger und besser


Laser kratzt die Spur
Österreicher erfinden die Schallplatte neu


16.03.2016Lesedauer: 2 Min.
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Die Schallplatte hat noch immer ihre Fans.Vergrößern des Bildes
Die Schallplatte hat noch immer ihre Fans. (Quelle: Symbolbild/Westend61/imago-images-bilder)

Seit Jahren sind Schallplatten wieder auf dem Vormarsch. Obwohl Streamingdienste wie Spotify oder Apple Music den Musikkonsum verändern, steigt der Umsatz mit Vinyl stetig. Ein Unternehmen aus Österreich könnte diesen Aufschwung noch beflügeln: Mit einer Schallplatte, die länger spielt und besser klingt.

"High Definition (HD) Vinyl" nennt sich das Verfahren, das von dem österreichischen Unternehmen "Rebeat" zum Patent angemeldet wurde. Bei dieser Methode wird ein computergestütztes 3D-Modell der Rillen erstellt, das dann per Laser auf die Pressmatrize geschrieben wird, berichtet die Website "futurezone.at". Neue Plattenspieler sind nicht nötig, HD Vinyl-Platten können mit allen herkömmlichen Geräten abgespielt werden.

Der große Vorteil von HD Vinyl: Der Laser kann einen größeren Frequenzbereich auf die Matrize bringen als das bisherige Verfahren. Zudem können die Audiodaten und die Rillenstruktur durch die digitale Verarbeitung optimiert so werden, dass bis zu 30 Prozent mehr Musik auf eine Schallplatte passen.

HD Vinyl wird schneller produziert

Außerdem ist die Lasermethode deutlich schneller als das bisherige Verfahren, bei dem die Töne in Echtzeit mechanisch in die Matrize geritzt werden. Derzeit sind viele Presswerke überlastet und Musiker müssen oft Wartezeiten von mehreren Monaten in Kauf nehmen, bis ihre Platten gefertigt werden können. Auch halten die so hergestellten Matrizen länger durch, sodass mehr Schallplatten gepresst werden können.

Und als hätte es noch einen weiteren Vorteil gebraucht, ist die neue Methode auch noch deutlich umweltfreundlicher, da weniger Chemikalien bei der Herstellung der Pressmatrizen benötigt werden.

Einziger Haken an der Sache: Das Unternehmen Rebeat ist noch auf der Suche nach Investoren, mit denen das Verfahren weiterentwickelt werden kann. Das wird hoffentlich gelingen, schließlich geht es um eine Schallplatte, die viel bieten kann: mehr Musik in besserer Qualität bei schnellerer und umweltfreundlicher Produktion.

Wie wird eine Schallplatte hergestellt? Vereinfacht gesagt wird bei dem bisherigen Verfahren zunächst eine dünne Aluminiumscheibe mit Lack oder Kupferfolie überzogen. Im Aufnahmestudio werden mit einem beheizten Schneidstichel mit einem Diamanten die Schallwellen der Aufnahme in die Platte geritzt. Von diesem Master wird im Presswerk dann ein Negativ hergestellt, das als Pressmatrize zur Herstellung der vielen LP-Kopien dient. Das Master wird gereinigt, mit Zinnchlorid und flüssigem Silber besprüht und galvanisch vernickelt. Dann kann die Metallschicht als Ganzes abgezogen werden – sie dienst als Pressmatrize. Für Vorder- und Rückseite einer LP werden entsprechend zwei Matrizen benötigt. Sie werden in die Pressform gelegt, dazwischen kommt der schwarze Presskuchen aus heißem PVC, die spätere Schallplatte. Bei 150 Grad Celsius wird der Presskuchen zusammen mit den Etiketten unter hohem Druck zur Schallplatte gepresst.

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